Geschichte der Feuerwehr
Die geschichtliche Entwicklung der Feuerwehr begann am 18.April 1907.
An diesem Tag fanden sich 40 Männer zusammen und beschlossen die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Angeregt wurde diese Gründung durch die damaligen Glashüttenbesitzer. Durch die zunehmende Anzahl von Bränden, sahen sie ihre Besitztümer in großer Gefahr.
Als Gründungstag wurde der 18.April 1907 festgeschrieben.
Am 1. November 1908 weihte der Bürgermeister Eduard Wittmann den Steigerturm des Feuerwehrdepots am Lönsplatz ein. Die erste Ausrüstung, die der Feuerwehr zur Verfügung stand, war eine Handdruckspritze, die von 4 Männern bedient werden musste. Zwei Jahre später erhielten sie eine Steigleiter, die bei Hausbränden gute Dienste leistete.
Zu einem sehr tragischen Unfall kam es im Jahre 1928/29, als der Feuerwehrmann Kreuzholz tödlich verunglückte. Nähere Umstände zu diesem tragischen Unfall sind nicht bekannt. Die erste Motorspritze erhielten die Kameraden im Jahre 1930. Bereits 2 Jahre später leistete sie gute Dienste bei einem Großbrand im Braunkohlenwerk Kausche.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Feuerwehr stark geschwächt, da viele Kameraden zur Wehrmacht eingezogen wurden. Noch in den Kriegsjahren bekam die Wehr den ersten selbst fahrenden Einsatzwagen.
1949 wurde die freiwillige Feuerwehr zur Pflichtfeuerwehr. Es wurde damit bezweckt, die sinkenden Mitgliederzahlen zu erhöhen.
Ebenfalls im Jahre 1949 bauten die Feuerwehrleute, in 900 Stunden Eigeninitiative, einen LKW vom Typ "HORCH" zu einem Einsatzwagen um, welcher im Laufe der Jahre viele komplizierte Einsätze zu bewältigen hatte. Dieser wurde bis 1956 genutzt und danach durch einen K 30 ersetzt. 1976 erhielt die Feuerwehr ein Meldekrad TS 250. Bei Großeinsätzen konnten somit wichtige Informationen vom Einsatzleiter an den jeweiligen Gruppenführer übermittelt werden.
Am 10. August 1976 begann der Umbau der alten Molkerei zum neuen Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr. So wurden auf Eigeninitiative 2804 Stunden geleistet. Bei diesen Baumaßnahmen entstanden ein Schulungsraum, Sanitäranlagen, ein Raum für Ausrüstungsgegenstände und ausreichend Platz für die Technik. Knapp zwei Jahre später, am 06. Oktober 1978 wurde das fertige Gerätehaus, durch den Bürgermeister Herbert Blum, an die Kameraden übergeben.
Ein kompakteres Löschgruppenfahrzeug vom Typ " ROBUR " erhielt die Feuerwehr am 24.November 1978. Die genaue Bezeichnung dafür ist: LF 8/ TS 8/ STA. Mit der Übergabe dieses Fahrzeuges wurden die guten Leistungen im vorbeugenden sowie operativen Brandschutz auf eine besondere Art geehrt.
Mit ständig ansteigenden Einsatzzahlen in unserer Region wurde es notwendig, neue Einsatztechnik zu beschaffen. Seit dem Jahr 1992 steht der Feuerwehr in Neupetershain ein Tanklöschfahrzeug mit der Bezeichnung TLF 16/25 zur Verfügung. Das Fahrzeug wurde von der Firma IVECO Magirus gebaut.
Ein einschneidendes Erlebnis für die Feuerwehr Neupetershain war der 3.September 2004. An diesem Tag wurde der Bau des neuen Gerätehauses begonnen. Am 17.09.2004 wurde dann der Grundstein gelegt und durch den Pfarrer Geißler gesegnet. An diesem Ereignis nahmen auch unsere italienischen Freunde teil. Bereits am 14. Oktober 2004 feierten wir das Richtfest. Mit dem Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses wurden auch Einschnitte im personellen Bereich gemacht. So wurden am 6. Dezember die beiden Ortsfeuerwehren von Neupetershain/Nord und Neupetershain/Süd zusammengelegt. Gründe für die Zusammenlegung waren eine noch schlagkräftigere Truppe zu erhalten und die finanziellen Mittel, die dem Amt als Träger des Brandschutzes zu Verfügung standen, besser zu nutzen.
Die offizielle Übergabe des neuen Gebäudes fand am 16.März 2005 statt. In einem feierlichen Rahmen wurde symbolisch der Schlüssel vom Amtsdirektor Herr Höhl an den Ortswehrführer überreicht. Unter den Augen von etwa 100 Kameradinnen und Kameraden aus den Nachbarwehren wurde das Gerätehaus bis ins kleinste Detail inspiziert. Nicht vergessen möchte ich an dieser Stelle den Landrat Herr Bartsch, der den Weg nach Neupetershain gefunden hatte um der Übergabe beizuwohnen.
2007 feierte die Feuerwehr ihr 100- jähriges Bestehen. Neben vielen Gästen und Showacts waren auch wieder unsere Partner aus Italien anwesend. Diese halfen nicht nur beim Aufbau und bei der Durchführung, sondern nahmen auch aktiv am Löschangriff teil. Dieser war für unsere Freunde Neuland und schlugen sich tapfer. Der gesamte Tag stand unter dem Motto: " Kameradschaft, wo sonst". Zum Abschluss des Tages gab es ein Feuerwerk, welches noch Tage später im Gespräch war.
Weitere Highlights ergaben sich im Dezember 2007 und im Juli 2008. Dort erhielt die Feuerwehr ein neues TSF und einen ELW 1 für das Amt Altdöbern.
Zum 1. April 2011 wurde der Kamerad René Vergin aus unserer Feuerwehr zum Amtsbrandmeister des Amtes Altdöbern berufen. Seine vorgehende Dienststellung als Ortswehrführer gab er an Steffen Boettcher (geb. Schmidt) ab. Bis 2013 leitete er dann die Geschicke in der Feuerwehr bevor er aus beruflichen Gründen den Staffelstab an Toni Dabow weiter gab.
2014 eröffnete sich die Möglichkeit, Feuerwehrfahrzeuge über eine Förderung aus Landesmitteln zu beschaffen. Nach langen Gesprächen mit der Amtsverwaltung und dem Finanzausschuss wurden die entsprechenden Fördermittel beantragt. Der Zuschuss aus den Fördermitteln berug 50 % des ausgeschriebenen Fahrzeuges. Somit wurden ein TLF 4000 St und ein TSF-W beantragt und vom Lamd bewilligt.
Am 2. November 2016 war es dann soweit. Zuerst konnte das TLF 4000 St (Tanklöschfahrzeug mit 4000 l Wasser und Staffelbesatzung) im Werk der Firma GIMAEX in Wilnsdorf abgeholt werden. Die feierliche Übergabe mit einer spektakulären Licht und Technikshow erfolgte am 5. November 2016 durch den Amtsdirektor Detlef Höhl. Die eingeladenen Feuerwehren des Amtes Altdöbern, die Gastwehren aus dem Umland, die Bürgermeisterin Frau Theile, der Finanzausschussvorsitzende Herr Ziemann und der Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes OSL e.V. konnten zu den Klängen von AC/DC mit dem Song "Hells Bells" (Höllenglocken)
der Zeremonie beiwohnen. Nach einem kleinen Imbiss wurde das Fahrzeug allen anwesenden vorgestellt und Fragen zum Fahrzeug beantwortet.
Kaum 3 Wochen später, am 29.11.2016, durften wir auch das 2. Fahrzeug abholen. Diemal ging es nach Mühlau bei Chemnitz zur Firma ZIEGLER um das neue TSF - W (Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser) mit der Zusatzbeladung für technische Hilfeleistung in Empfang zu nehmen. Zum Weihnachtsmarkt in Neupetershain am 3. Dezember wurden die Fahrzeuge der Öffentlichkeit vorgestellt und die neuen Möglichkeiten zur Brandbekämpfung und der Hilfeleistung vorgestellt.